Der Umbau zur Trailente
- Knuffellump
- vor 4 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
🛠️ Der Umbau zur Trailente
Oder: Wie aus einem Swype ein Biest mit Charakter wurde
Zuerst eins vorweg:
Dieser Umbau entstand nicht aus finanziellen Gründen. Ich könnte mir auch einfach ein neues High-End-Bike hinstellen – aber das ist nicht der Punkt.
Für mich – beruflich leitend im europäischen Markt unterwegs – ist das Schrauben der perfekte Ausgleich zum Job.
Mit Mitte 50 will ich nicht stehen bleiben, sondern Neues lernen, Technik verstehen, selbst Hand anlegen. Nur kaufen kann jeder – aber verstehen, was gebraucht wird, Teile sinnvoll kombinieren, und nicht einfach blind High-End-Schnickschnack verbauen – das ist meine Art von Bikebau.
Denn ganz ehrlich: Es soll fahren, nicht posen. Ducktrail eben – kein Eisdielen-Glamour.
🧩 Die Zerlegung
Alles musste raus. Vom Swype blieb am Ende nur noch der nackte Rahmen übrig – bereit für ein neues Leben als Mullet-Monster mit Charakter und Funktion. Jeder Zentimeter wurde überdacht, angepasst, nachjustiert. Einfach war das nicht: Der Hinterbau musste buchstäblich neu vermessen werden, jede Buchse auf die Kinematik abgestimmt – ein Job, der nach Werkzeug, Geduld und leichten Wutanfällen jede menge Koffein ( auch mal ein großes Helkes) und Schrammen, geklemmten Fingern und sehr viel Geduld der Familie verlangte 🙈😬
⚙️ Die Komponenten – für mich ok evtl. wird der eine oder andere jetzt loslegen mit wo ist die AXS oder da ist kein Kashima drauf… ich kanns ja golden ansprühen wenns dann ne bessere Funktion hat…. 🤷♂️😂
Gabel: FOX 36 Float Performance Elite, 160 mm, GRIP2, Offset 44 mm – weil Kontrolle durch nichts zu ersetzen ist, außer durch mehr Kontrolle.
Dämpfer: RockShox Deluxe Ultimate RCT DebonAir – smooth und sensibel, aber nicht weichgespült.
Antrieb: Shimano XT 12-fach – präzise, zuverlässig, trailerprobt.
Bremse: Shimano XT 4-Kolben vorne & hinten mit 203 mm XT-Scheiben – weil Speed ohne Stoppkraft einfach Wahnsinn ist.
Hebel & Leitungen: XT Geber, Oak Bremshebel, Jagwire Hydraulik & Schaltzüge – sauber verlegt, zuverlässig unter Volllast.
Cockpit: RaceFace Atlas Lenker, e*thirteen Vorbau, Acros Steuersatz – stabil & stylisch.
Dropper Post: selbstverständlich.
Laufräder: Mullet-Setup mit DT Swiss 1700 hinten, 1900 vorne, Naben von 370 auf 350 umgebaut – läuft wie’s soll.
Kurbel: e*thirteen Aeffect für Bosch – weil Motorpower keine halben Sachen kennt.
Akku: 625 Wh – fest in den Rahmen integriert. Keine Klappe, kein Wackeln, dafür cleane Optik und Fokus auf Funktion.
🎨 Der Feinschliff: Lack drauf – überall
Nicht nur der Rahmen bekam eine neue Lackierung, sondern gleich die Gabel und das Dämpfergehäuse mit dazu. Wer sagt, Funktion kann nicht auch gut aussehen?
🤷♂️ Ist das jetzt perfekt?
Natürlich ist man stolz, wenn das Projekt nach vielen Stunden endlich steht. Klar ist auch: Das Endergebnis ist zu 100 % subjektiv – geprägt vom eigenen Weg, Geschmack und Spaß am Machen.
Und ja – das Bike wurde auf den Hometrails getestet, getreten, geschoben, gefeilt und geflucht, bis es sich so fuhr, wie es sollte: ehrlich, direkt, mit Charakter.
🫣 Dinge, über die manche lachen werden:
Kein Carbon – richtig gelesen. Es ist Alu. Und das reicht.
Keine kabellose Schaltung – dafür ein XT-Setup, das klickt, wenn es soll.
Kein Kashima-Coating – denn mal ehrlich: Als Hobbybastler ohne Worldcup-Vertrag nutze ich 100 % der Gabelleistung… eh nie aus.
(Fehlt mit voller Absicht 😜)
Und wisst ihr was? – Mir ist das alles egal. Denn ich finde, es ist gelungen.
🦆 Das Fazit:
Die Trailente gibt’s nur einmal.
Sie ist kein Blender, kein Serienprodukt, kein Bike von der Stange.
Aber sie fährt. Und wie!
Ehrliche Kommentare sind herzlich willkommen – ohne Flammenwerfer bitte. Wer helfen, diskutieren oder einfach loben will, darf das gern tun.
Ride Trails, not Trends.
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